EDE unterstützt den Prozess der europäischen Einigung und befürwortet die Euro­päische Union. Der Vertrag von Lissabon, mit dem der EU-Vertrag geän­dert wird, weist in eine richtige Richtung. Er stellt die Werte der Union an den An­fang: Achtung der Menschenrechte, Freiheit und Demokratie, Rechts­staat­­lich­keit und die Wahrung der Rechte von Minderheiten. Es gibt natürlich einige Punkte im Vertrag von Lissabon, über die eine eingehende öffentliche Diskussion notwendig ist. EDE will sich dafür einsetzen, dass diese Diskussion unter möglichst breiter Beteiligung der Bürger stattfindet. Am Ende eines solchen Diskussionsprozesses sollten dann die Bürger über diesen Vertrag entscheiden.

Damit die Ziele des vereinten Europas, insbesondere Frieden und Freiheit, Wohlstand und soziale Sicherheit, sprachliche und kulturelle Vielfalt und eine lebens­werte Umwelt für und mit allen Bürgern Europas erreicht werden können, muss die Europäische Union ihr noch erhebliches Demokratiedefizit über­win­den.
Zudem muss darauf hingewirkt werden, dass sich die Bürger Europas mit dieser Union identifizieren, um sie gemeinsam weiterzuentwickeln. Die Euro­­pä­i­sche Union darf nicht die Veranstaltung von Eliten sein oder nur dem Inter­esse bestimmter Gruppen dienen, sondern soll die Union ihrer Bürger werden, ein ge­mein­sames Haus, in dem sich alle zuhause fühlen und frei entfalten können und in dem jeder seine Sprache und Kultur pflegen kann, ohne von oben ver­ord­nete Gleichmacherei.
Die Europabürgerschaft darf nicht auf den Trümmern unserer nationalen und regionalen Identitäten aufgebaut werden. Wir wollen die Subsidiarität, die Kulturenvielfalt und die Mehrsprachigkeit in Europa bewahren.
Europa soll ein Beispiel für erfolgreiche Integration werden, das die Vielfalt seines gemeinsamen kulturellen und sprachlichen Erbes aktiv schützt. Wenn Europa beweist, dass sein innerer Motor und seine Werte nicht nach Vorherrschaft streben, dann wird es Sympathien wecken und sich für die Zusammenarbeit mit anderen Ländern öffnen.
Die europäische Union soll die Mitgliedstaaten nicht ersetzen
, solange dies nicht der erklärte Wille der großen Mehrheit der Bevölkerung ist. Die euro­pä­i­sche Union soll nur da Regelungen schaffen, wo gemeinsame Regeln not­wendig und sinnvoll sind. Das heißt, dass das Prinzip der Subsidiarität zu stär­ken ist.

Nach außen hin soll die Union die Interessen ihrer Bürger in der globalisierten Welt vertreten und sich als Wahrerin und Fördererin von Menschenrechten und Grundfreiheiten überall auf der Welt sowie für ungehinderten geis­tigen Aus­tausch, gleichberechtigte Kommunikation und offenen Dialog über alle Grenzen hin­weg, für Ausgleich, Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und Demokratie und für den Erhalt der Lebensgrundlagen aller Menschen und auch der künftigen Generationen einsetzen.

Europäisches und internationales Bewusstsein

EDE will beitragen zur Herstellung eines europäischen Bewusstseins, um darüber hinaus zu einem internationalen Bewusstsein zu gelangen. Dies aber nicht in Form von Vereinheitlichung, sondern in der Erkenntnis, dass der Erhalt und die För­de­rung der Vielfalt einen Gewinn für alle bedeuten. Dieser Gewinn kann aber nur dann fruchtbar gemacht werden, wenn der ungehinderte geistige Aus­tausch, gleich­berechtigte Kommunikation und offener Dialog grenz­über­schrei­tend mög­lich sind und sich die Vorstellung verbreitet, dass friedliches Mit­ein­an­der und die gemeinsame Suche nach Lösungen für die aktuellen und künf­ti­gen Pro­ble­me die Grundlage bilden für eine bessere Zukunft für uns alle.