Gerhard Hein (EDE)

Gerhard Hein (freitag.de) 

Gerhard Hein gehört zu jenen, die nicht nur bei einer Vereinigung organisiert sind. Nach Gründung der Stiftung Europaverständigung im Jahr 1990 kam er später auch zu Europa-Demokratie-Esperanto. Nicht nur Esperanto für ein geeintes Europa ist sein Thema, die Frage nach einer gerechten Gesellschaft wird noch allgemeiner gestellt.


edexlingkompar Esperanto als 1. Fremdsprache an Europas Schulen? 
Das Hamburgische Schulgesetz und die Realität
Mit seiner Stiftung Europaverständigung e.V. bezog sich Gerhard Hein auf offizielle Anlässe der Europäischen Union. Die Europawoche 2001 und für das Europäische Jahr der Sprachen 2001 sollten doch den Blick auf Esperanto öffnen. Bekannt war, daß die Zahl der Mitgliedsstaaten, der Bürger und der Amtssprachen steigen wird. "Mein Eindruck ist, daß wir noch immer nicht zuverlässig genug wissen, wie wir die wirklich substantielle Veränderung der EU verkraften sollen." "Wir müssen uns der Frage stellen, was denn die erweiterte Union zusammenhalten könnte, damit sie nicht schon bald wieder auseinanderdriftet und zerfällt." Was hält z.B. die USA zusammen? "Es sind ohne Zweifel die besonders günstigen bundesweiten Kommunikationsbedingungen für die gesamte Bevölkerung". Die gemeinsame Sprache erleichterte das Zusammenleben verschiedener Menschen, auch die Vereinigung des Landes trotz gewaltsamer Umbrüche, ermöglicht eine Identität und ökonomische Macht. "Die Europäische Union dagegen ist kein Schmelztiegel wie die USA, sie ist kulturell völlig andersartig geprägt." Eine Einheit Europas entsteht auf eine andere Weise. "1. Auf der Basis von absoluter Freiwilligkeit und ohne kriegerische Auseinandersetzungen. 2. Unter Achtung der nationalen Identitäten sowie der kulturellen und sprachlichen Vielfalt." Aber die EU zieht keine notwendigen Konsequenzen und trägt die weltweite Verantwortung nicht ausreichend. In Hamburg lernen die Schulkinder ab der 3. Klasse Englisch als Zweitsprache. Vielen Menschen scheint das für die Verständigung zu reichen.
Gerhard Hein stellt fünf grundlegende Fragen:

"1. Ist Englisch als Zweitsprache aus geschichtlicher Sicht zukunftsfähig?" Den hohen Aufwand um Fremdsprachen zu erlernen leisteten sich früher nur zur Elite gehörende Personen. Latein und Französisch hielten sich nicht. Dafür wurde Deutsch mit der Zeit besser vermittelt. Weil sich die Sprachnutzung durch verschiedene Bedingungen in der Welt immer wieder verändert, wird es auch Englisch so ergehen wie den anderen Sprachen.
"2. Ist Pflichtunterricht für Englisch als Zweitsprache aus europapolitischer Sicht zukunftsfähig?" "Die EU ist entschlossen, den Prozeß der Schaffung einer immer engeren Union der Völker weiterzuführen." Englisch als Pflichtfach ohne eine Wahlmöglichkeit ist kontraproduktiv. Die EU bekennt sich zu einem "Europa gleichberechtigter Völker". Imperialismus und Sprachimperialismus soll es nicht geben. Vielfalt ist ein Wert. Europa soll nicht durch eine einseitige englisch-amerikanische Ausrichtung behindert werden.
"3. Ist aus internationaler Sicht Pflichtunterricht für Englisch als Zweitsprache zukunftsfähig?" Manche glauben das und finden diesen Zwang in Hamburg in Ordnung. Auch das Internet zeigt, daß Englisch keine Bedingung ist. In der Welt gibt es ein Unbehagen gegenüber Englisch und auch eine Abkehr. Englisch-Muttersprachler sind bevorzugt. "Überspitzt ausgedrückt: Der deutlich leichtere sprachliche Zugang zum Weltmarkt und zur Weltpolitik wird den USA von den Ländern ohne Englisch als Muttersprache subventioniert."
"4. Gäbe es eine Alternative zu Englisch und welches wären die Anforderungen an eine zukunftsfähige Alternative?" Eine gemeinsame Verkehrssprache wird tatsächlich gebraucht. Statt einer Nationalsprache kann nur eine neutrale Sprache, eine "internationale Hochsprache", verwendet werden. Deutschland ist ein gutes Beispiel für das Entstehen einer Hochsprache. Die internationale Sprache mit dieser Funktion ist Esperanto. Die Qualität bei der Beherrschung von Fremdsprachen bei den Europäern ist nicht so gut. Da wäre es gut, wenn eine gemeinsame Sprache gut beherrscht werden kann. Die Meinungsmacher interessieren sich wenig für Esperanto und folglich erfährt auch die Allgemeinheit fast nichts. "Meine These: Es gibt eine zukunftsfähige Alternative zu Englisch: Sie heißt Esperanto."
"5. Ließe das Hamburger Schulgesetz eine Alternative zu?" Würde man sich nach den eigenen Leitsätzen richten, stände natürlich Esperanto hoch im Kurs.
„was Europa tun sollte“:
"1. Oberstes Ziel sollte es sein, grundsätzlich allen Menschen in der EU die europaweite und globale Verständigung zu ermöglichen und wesentlich .... zu erleichtern. .... "
"2. Alle Schulkinder in der Europäischen Union sollten deshalb neben ihrer nationalen Sprache als Zweitsprache eine europaweit gemeinsame "internationale Hochsprache" lernen. " .... "
"3. Die Universität Hamburg und andere europäischen Universitäten sollten bereits jetzt zukunftsorientiert beginnen, für diesbezügliche Studienmöglichkeiten ein "Seminar für Internationale Sprache und Kultur" einzurichten."
"4. Das Sprachenproblem ist ein innenpolitisches Problem der EU. Wie im Falle des gemeinsamen Binnenmarktes und der gemeinsamen europäischen Währung sehe ich die EU in der Pflicht, für eine bürgerfreundliche gemeinsame Verständigungssprache zu sorgen. .... "
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Frau Kommissarin Dr. Viviane Reding
Generaldirektion Bildung und Kultur
Rue de la Loi 200
B-1049 Bruxelles


edexstatsitucelo Diskriminierung beenden - die Internationale Sprache in den EU - Vertrag aufnehmen 
Ein offener Brief vom 27. Mai 2001
Gerhard Hein richtet sich an die Kommissarin mit einer klaren Forderung. Ermutigt durch ihre Worte bei einer Europaveranstaltung, benennt er Esperanto. So würden sich die vielen positiven Aussagen zur Bürgernahen Europapolitik wirklich umsetzen lassen. Gerhard Hein fühlt sich persönlich diskriminiert, da Esperanto nicht gleichberechtigt anerkannt wird. Esperanto ist eine in Europa entstandene Kultursprache, sie wird durch die Sprecher weltweit genutzt, auch in der Wissenschaft, ist keine Muttersprache und neutral, und ist ein Zeichen für die Achtung fremder Kulturen. Esperanto wird auch in den Beitrittsländern genutzt. Wie der gemeinsame Markt mit der gemeinsamen Währung ist die gemeinsame innereuropäische Kommunikation zu ermöglichen. Der gesamte Text ist unten verlinkt.
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edexstatsitucelo Nachdem sich EDE Deutschland am 05.Juli 2008 gründete, erschien die Position zur Wahl. Dort geht Gerhard Hein auch auf eine SOZIALE WERTSCHÖPFUNG ein und geht damit weiter als das EDE-Programm. Die Zeit wird zeigen, wie breit sich das Programm entwickeln wird. Hier der originale Text:

Unsere Position zur Europawahl 2009
Als überparteiliche Organisation der Zivilgesellschaft fordern wir die politischen Parteien und Wählervereinigungen  auf, folgende Zielsetzungen in ihr Wahlprogramm aufzunehmen:
1. Bürgerfreundlichere, demokratische  Bedingungen für die innereuropäische Verständigung.
2. Gleichrangig abgesicherte soziale Verhältnisse in allen Mitgliedsländern der EU.
Das sind grundlegende Voraussetzungen für den dauerhaften (!) wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt der EU.
Sie fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger/-innen in der EU und wirken identitätsstiftend.
Europäische Gemeinsamkeiten sind uns wichtig!
Deshalb möchten wir, dass
sich im Sinne von Völkerverständigung, Gleichberechtigung und Chancengleichheit europaweit die EU-Bürger/-innen mit anderen EU-Bürger/-innen in einer allen gemeinsamen Brückensprache verständigen können.
Diese Sprache muß neutral sein, leicht erlernbar und darf kein Land bevorzugen oder benachteiligen. Denn Sprache ist Macht!
Wir fordern deshalb, dass die neutrale Internationale Sprache, kurz auch ESPERANTO genannt, als erste Fremdsprache (Pflichtsprache) an europäischen Universitäten, Schulen und möglichst schon in Kindergärten unterrichtet wird. Daneben sollen weitere Fremdsprachen gelernt werden können.
Das europäische Sprachenproblem und diesbezügliche Lösungsvorschläge wurden dem Europäischen Parlament wiederholt angetragen. Bis heute wurden jedoch keine Maßnahmen getroffen oder gefördert, welche die europaweite Kommunikation für alle Bevölkerungskreise im Sinne unserer Forderung erleichtert. – Das muß sich ändern!
Wir möchten auch, dass
europaweit alle EU-Bürger/-innen ein menschenwürdiges Dasein in Frieden und sozialer Sicherheit führen können. Es darf innerhalb der EU keine Zustände geben, welche die Menschen zwingen, ihr Heimatland zu verlassen.
Wir fordern deshalb, dass die zur Verwirklichung anstehenden sozialen und gemeinnützigen Maßnahmen und Projekte jederzeit bedarfsgerecht  finanziert werden können, und zwar unabhängig von der jeweiligen wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage. Hierzu die notwendige gesetzliche Grundlage zu schaffen ist ein dringendes Anliegen.
Dazu schlagen wir – neben dem bestehenden marktwirtschaftlichen Wertschöpfungsverfahren – zusätzlich ein Verfahren zur SOZIALEN WERTSCHÖPFUNG im Rahmen eines Dualistischen Wirtschaftssystems vor.
Damit wären zum Beispiel auch die so wichtigen gemeinnützigen Maßnahmen und Projekte zur Völkerverständigung finanzierbar.
Hamburg, den 29.07.2008
Der Vorstand
gez. Gerhard Hein     gez. Delia Pick
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Esperanto bereits Thema bei der Europawahl 2009! Von Gerhard Hein, Hamburg


edexstatsitucelo Die Stiftung Europaverständigung e.V. - SEV wurde 1990 von Gerhard Hein gegründet und steht für eine fortschrittliche und bürgerfreundliche Verständigungs- und Sozialinfrastruktur im "Europäischen Haus".
Das Leitbild von Vision-Europa nennt die Punkte:
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Für eine moderne Verständigungsinfrastruktur im "Europäischen Haus" 
Die SEV setzt sich zur Vermeidung von Bevorzugung und Benachteiligung einzelner Völker sowie im Interesse von Chancengleichheit und Gleichberechtigung für die Vereinbarung eines zukunftsorientierten europäischen Fremdsprachenkonzepts ein:  
a) Als gemeinsame 1. Fremdsprache Unterrichtung der "Internationalen Sprache" ESPERANTO an allen europäischen Schulen. Diese Sprache ist im Vergleich zu anderen Sprachen deutlich leichter und schneller zu lernen. Ihre Kenntnis begünstigt das Erlernen weiterer Sprachen.
b) Zusätzlich Unterrichtung weiterer Fremdsprachen.
c) An den Universitäten wäre ein „Seminar für Internationale Sprache und Kultur“ einzurichten, wie es vergleichsweise für andere Fremdsprachen üblich ist.
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Für die Bevölkerungsmehrheit: Bessere internationale Verständigungschancen
- Eine bürgerfreundliche Erleichterung der internationalen Verständigung in Europa und weltweit ist machbar, weil bereits praktisch erprobt – mit ESPERANTO! Die Erleichterung sollte uns nicht noch länger vorenthalten werden. Sie eröffnet neue Chancen, Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven für unsere Wirtschaft und Gesellschaft!
- Durch die Erleichterung soll der Bevölkerungsmehrheit und nicht nur einer Minderheit der besonders Sprachbegabten ein besserer Zugang zu internationalen Kontakten und Betätigungen ermöglicht werden.
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Für eine moderne Sozialinfrastruktur im "Europäischen Haus"
Vorgeschlagen wird das dualistische Wirtschaftssystem, was bedeutet:
Marktwirtschaft + Fürsorgewirtschaft = Soziale Marktwirtschaft
Funktionsmodell Fürsorgewirtschaft

Produktivität von sozialer und gemeinnütziger Arbeit gehört in Brennpunkt des öffentlichen Interesses!
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2001: Das europäische Jahr der Sprachen Esperanto als 1. Fremdsprache an Europas Schulen? 
Das Hamburgische Schulgesetz und die Realität (europa-dokumentaro 17)
Diskriminierung beenden - die Internationale Sprache in den EU - Vertrag aufnehmen 
Ein offener Brief vom 27. Mai 2001 (europa-dokumentaro 18)
Unsere Position zur Europawahl 2009 (web.archive.org 2008)
stiftung-europaverstaendigung.de (web.archive.org)
vision-europa.de (web.archive.org)
Das Leitbild (web.archive.org 2012)